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2011

Wir statt ich und ich

Ulm. Die Krisen haben zu einem Paradigmenwechsel geführt: weg vom Ich-, hin zum Wir-Gefühl. Sagt Zukunftsforscher Prof. Horst Opaschowski.

Wie war das noch bis zur Jahrtausendwende? Individualisierung, Spaßkultur, Hedonismus und Konsum über alles feierten frühliche Urständ – und dem Gemeinwesen, dem sozialen Zusammenhalt, drohte der Kollaps. Und die Politiker diskutierten: Deutschland altert, schrumpft und schafft sich ab. Das alles gelte nicht mehr; seit 2001 finde ein Umdenken in der Gesellschaft statt, stellte Zukunftsforscher Prof. Horst Opaschowski gestern bei den 4. Ulmer Denkanstößen im vollbesetzten Stadthaus fest: „Deutschland verändert sich, erneuert sich, wird sozialer.“ Wer früher allein eine Kugel schob, schiebt sie heute mit anderen zusammen – „bowling together“ statt „bowling alone“.

Verantwortlich für den Wertewandel in der Gesellschaft sind die Krisenerfahrung der vergangenen Jahre, „sie haben für den Abschied vom grenzen- und bedenkenlosen Geldausgeben gesorgt“, sagt Opaschowski. Materielle Sicherheit, soziale Geborgenheit stünden jetzt an erster Stelle, die Spaßkultur weiche neuer Ernsthaftigkeit – „und die Egoisten haben keine Zukunft mehr. Das Ich braucht das Wir.“ Eine Ära der Nachhaltigkeit im Zwischenmenschlichen macht Opaschowski aus; gleichzeitig wachse eine „neue Lust auf Familie“. Früher noch ein Auslaufmodell, werde die Familie als Wert an und für sich erkannt. „Sie gibt Ansehen, Sicherheit und Geborgenheit und sie erfährt eine Aufwertung als Grundbaustein der Gesellschaft“, sagt der Publizist und Politikberater.

Apropos Politik: Der „Vertrauensverlust gegenüber Politikern“ sei enorm. Ihnen gehe es nur um den Machterhalt, urteilten 87 Prozent der Bürger. Die Antwort auf die Krise der Politik? Die Bürger griffen zur Selbsthilfe, Übernehmen Verantwortung.

Unterm Strich werden die Deutschen wohl ärmer, aber durch den Wertewandel nicht unglücklicher. Letztendlich müsse sich aber jeder selbst fragen: Wie will ich leben? RUDI K?BLER

Erscheinungsdatum: Samstag, 19.03.2011
Quelle: Südwest Presse

Dr. Michael Winterhoff | 18. März 2011

Kinder- und Jugendpsychiater sowie Psychotherapeut

Thema: „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden. Oder: Die Anschaffung der Kindheit“

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Prof. Dr. Dieter Thomä | 18. März 2011

Professor für Philosophie, Universität St. Gallen

Thema: „Die Familie - Wunsch und Wirklichkeit 2011“

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Prof.Dr. Horst W. Opaschowski | 18. März 2011

Zukunftswissenschaftler, Publizist und Politikberater

Thema: „Wir - Die Ichlinge“

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Großandrang beim Groß-Philosophen

Ulm. Was zählt: Ich oder wir? Dieser Frage widmen sich die 4. Ulmer Denkanstöße. Peter Sloterdijk eröffnete sie am Abend – im rappelüberfüllten Stadthaus.

Peter Sloterdijk oder Richard David Precht? Es ist mäßig zu fragen, wer von beiden die Nummer eins unter Deutschlands Denkern sei. Beide sind Groß-Philosophen. Der eine, Sloterdijk, stellte es gestern Abend als Eröffnungsredner der 4. Ulmer Denkanstöße unter Beweis (mehr darüber morgen).

Die Veranstaltungsreihe des Humboldt-Studienzentrums der Uni Ulm, der Stadt und der Sparda-Bank hat, so kurz sie besteht, das intellektuelle Ulm hinter sich gebracht – und wie: Das Stadthaus überfüllt, dutzende Zuhörer mussten sich mit Plätzen im Treppenhaus und auf den Fluren begnügen.

Dorthin wurden Sloterdijks Vortrag und die Grußworte der Kulturbürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle, des Sparda-Vorstandschefs Thomas Renner, des Uni-Präsidenten Prof. Karl-Joachim Ebeling und der Humboldt-Studienzentrums-Chefin Prof. Renate Breuninger ebenso übertragen wie ins obere Stockwerk des Stadthaus-Cafés. Ob ein dermaßener Andrang die Landespolitik von der Notwendigkeit überzeugt, in Ulm doch noch die seit langen vermissten geisteswissenschaftlichen Studiengänge zu schaffen? Ebeling sprach es zwar an, allein ihm fehlt „nach allen Signalen“ der Glaube. Immerhin: „Sie haben Ihr Ziel erreicht: der Sloterdijk ist da“, sagte er zu Breuninger, die sich gestern vor Komplimenten für ihre Arbeit nicht retten konnte.

Im Übrigen wäre Ebeling nicht Ebeling hätte er nicht zum Start der Denkanstöße eine Gegenthese in die Tiefe des Raumes im Stadthaus-Saal gestellt: Es gehe nicht um „Ich oder wir“, sondern um eine „wohl temperierte Ich-und-wir-Gesellschaft“. Denn Grundideen gingen immer von Einzelnen aus, siehe Apple, siehe Google. „Die Umsetzung erfolgt dann durchs Wir.“ HANS-ULI THIERER

Erscheinungsdatum: Freitag, 18.03.2011
Quelle: Südwest Presse

Prof. Dr. Peter Sloterdijk | 17. März 2011

Philosoph und Essayist
Rektor der staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe

Thema: „Der starke Grund zusammen zu sein.“

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