
Rechtsanwalt und Kolumnist
Vom NSU zur Remigration: Wo stehen wir?
Die rechtsextreme Mordserie des NSU hatte für Entsetzen gesorgt. Wie konnten die Täter über eine so langen Zeitraum ungehindert morden? Woher rührte der Hass der Täter und ihrer Unterstützer? Warum haben die Sicherheitsbehörden versagt? Und wie groß ist das Netzwerk der Rechtsterroristen tatsächlich? Wieso wurden die Opfer und ihre Angehörigen kriminalisiert?
Erst durch die Selbstenttarnung der NSU-Mörder konnte die Serie von mindestens zehn Morden, drei
Bombenanschlägen und zahlreichen Raubüberfällen aufgeklärt werden.
Nach dieser Selbstenttarnung setzte eine politische Debatte ein: Über Rassismus, über unsere Polizei und Justiz politisches und über die Frage, wer wir sind und wer wir sein wollen. 14 Jahre nach der
Selbstenttarnung ist eine (teilweise?) neo-faschistische Partei in manchen Ländern stärkste oder zweitstärkste Partei, hat eine Kanzlerkandidatin nominiert und ihre Parolen und Forderungen finden sich längst im politischen Mainstream. Fast 25 nach dem ersten Mord des NSU stellt sich die Frage: Ist der NSU wirklich gescheitert?