IMPULSREFERAT | 17. MÄRZ 2018, 14.00 – 16.30 UHR
Prof. Dr. Bernhard Pörksen
Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen
BIOGRAPHIE
Bernhard Pörksen, geboren 1969, ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Er studierte Germanistik, Journalistik und Biologie in Hamburg. Sein Forschungsgebiet ist die Macht der öffentlichen Empörung und die Zukunft der Reputation. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen veröffentlicht er zahlreiche Essays und Kommentare in vielen Zeitungen, wie der Süddeutschen Zeitung, der Welt, dem Spiegel oder der Zeit. Seine Bücher mit dem Philosophen Heinz von Foerster („Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“) und dem Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun („Kommunikation als Lebenskunst“) wurden Bestseller. Im Jahre 2008 wurde Bernhard Pörksen zum „Professor des Jahres“ gewählt. Unlängst erschien sein aktuelles Buch, auf dem sein Vortrag basiert: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“ (Hanser-Verlag).
THESEN ZUM VORTRAG
Was macht Nonsens und Lügen derart erfolgreich? Wo liegen die Ursachen der erlebbaren Fraglichkeit des Wissens und einer spürbaren Wahrheits- und Vertrauenskrise? Wie entstehen Meinungen in einer vernetzten, hochgradig nervösen Welt? Bernhard Pörksen analysiert anschaulich und konkret die Erregungsmuster des digitalen Zeitalters und das große Geschäft mit der Desinformation. Er führt vor, wie sich unsere Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von Debatten und die Vorstellung von Autorität und Macht unter den aktuellen Medienbedingungen verändern. Heute ist jeder zum Sender geworden, der Einfluss des etablierten Journalismus schwindet. In dieser Situation gehört der kluge Umgang mit Informationen zur Allgemeinbildung und sollte in der Schule gelehrt werden. Medienmündigkeit ist zur Existenzfrage der Demokratie geworden.
Bildquelle: © Peter-Andreas Hassiepen