Ulmer Denkanstöße 2013
Die Zukunft ist silbern – gelingt Solidarität zwischen Jung und Alt?
Der demographische Wandel wird die Zusammensetzung der Altersstruktur unserer Gesellschaft radikal verändern. Unsere Kinder werden mehr zu Beerdigungen als zu Taufen gehen müssen. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung beständig an. Auf einen unter 18 Jahre alten Heranwachsenden werden 2050 sechs Erwachsene kommen, die über 60 Jahre alt sein werden.
Was heißt das für das Miteinander und das Zusammenleben der verschiedenen Generationen? Droht ein Kampf zwischen den Generationen? Leben die Alten auf Kosten der Jungen?
„Die Alten sind die Lösung, nicht das Problem“, so Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen. Ein Austausch zwischen Alt und Jung kann gelingen: Großeltern helfen bei der Kinderbetreuung, bringen ihr Wissen und Können ein, während sie umgekehrt von der Unmittelbarkeit, Neugierde und Lebendigkeit der Kinder profitieren. Gleichwohl aber: Kann es denn „die Alten“ und „die Jungen“ in solcher Entgegensetzung geben? Die Alten sind heute noch die Generation Glück, sie fühlen sich jünger als je zuvor. Doch wie sieht das in der nachfolgenden Generation aus? Mit dem hohen Lebensalter gehen Gebrechlichkeit und Krankheit und damit das Angewiesensein auf die Hilfe und Zuwendung anderer Menschen einher, wie der Philosoph und Leiter einer Pflegeeinrichtung für Demenzkranke Dr. Ralph Skuban weiß.
Wie kann eine Gerechtigkeit zwischen den Generationen aussehen? Darüber werden im Eröffnungsvortrag der erst unlängst mit dem Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung ausgezeichnete Philosoph Prof. Dr. Wolfgang Kersting sowie weitere Experten in einer Diskussionsrunde sprechen. Die Altersforscherin Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr wird die an die Gesellschaft, Familie und Politik gestellten Herausforderungen thematisieren, ebenso wird deren Bedeutung für die Arbeitswelt diskutiert. Erst dann, wenn diese global bedacht werden, so der Zukunftsforscher Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, kann das Motto der diesjährigen Denkanstöße Horizonte öffnen und ein Hoffnungsschimmer sein: Unsere Zukunft ist nicht grau, sondern silbern. Wir laden Sie herzlich dazu ein, dies mit uns zu bedenken und zu diskutieren.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Die Einnahmen aus freiwilligen Spenden kommen der »JAZz e. V. – Jung + Alt = Zukunft zusammen« zugute.
JAZz e. V. – Jung + Alt = Zukunft zusammen
Senioren und Hauptschüler, wie passt das zusammen?
Am Anfang herrschte große Skepsis und es gab starke Bedenken, ob das Projekt „Alt hilft Jung“ überhaupt erfolgreich sein kann. Die Ängste waren groß, dass die Jugendlichen von den Seniorinnen und Senioren nichts wissen wollten, die ihnen ihre Hilfe beim Übergang in das Berufsleben anbieten wollten. Die Jugendlichen waren anfangs tatsächlich sehr skeptisch, das konnte ja ätzend werden mit den Alten.
Diese Befürchtungen sind heute längst abgebaut. Wenn wir in die Schulen kommen, werden wir von unseren Schülern und Schülerinnen oft lautstark und freundlich begrüßt. Gehen wir durch die Stadt, ist es nicht selten, dass ein freundliches „Hallo“ von einer Gruppe Jugendlicher herüberschallt.
Es ist großartig, auf welch vielfältige Art und Weise Jugendliche von den Erfahrungen und Kenntnissen der Älteren profitieren. Beide Seiten erhalten einen Einblick in eine für sie jeweils andere Lebenswelt. Bei den Jüngeren können wir immer wieder sehen, wie die gemeinsam verbrachte Zeit mit den Älteren neue Impulse in den Schulalltag einbringt.