Ulmer Denkanstöße 2011
„Was zählt unterm Strich ? Ich oder Wir?“
Wie viel Egoismus verträgt unsere Gesellschaft? Sind die Sieger im Sich-Durchsetzen auch wirklich die Gewinner? Wer ist in the long run der Glücklichere? Der, der mit Ellenbogen seine Belange und seine Macht den Anderen aufdrückt, oder der, der seine Belange immer auch in Hinblick auf die Anderen und im Miteinander realisiert? Was zählt unterm Strich- Ich oder Wir?
Das sind Fragen, die sich in unserer Gesellschaft widerspiegeln.
Schrieb im Jahr 1976 der Journalist und Fernsehautor Josef Kirschner das Buch „Die Kunst, ein Egoist zu sein“ und gab sozusagen dem Leser ein Handbuch für eine Eigentherapie an die Hand, das dem „Abenteuer, glücklich zu leben, auch wenn es anderen nicht gefällt“, gewidmet war, so lautet dagegen heute, 35 Jahre später, dass neue Buch von David Richard Precht, das auf dem Sprung in die Bestsellerliste ist, „Die Kunst, kein Egoist zu sein“.
Wir leben jeder auf der Suche nach Selbstverwirklichung, nach dem eigenen Glück, sind auf das Ziel der individuellen Vorteilssuche aus, unsere Gier ist unersättlich – doch stimmt diese Diagnose? – ist sie ambivalent? Dieses Buch bildet einen Contrapart zu dem, was gang und gäbe ist – oder ist es mit dem thesenartigen Titel seiner Zeit schon voraus?
Egoistisch zu sein, hat heute einen schlechten Beigeschmack erhalten, denken Sie nur an die Finanzkrise, an die jüngsten Politiker, die in ihrem unverhohlenen Machtstreben nicht mehr das Gemeinwohl im Blick haben. Deshalb fordert das vielbeachtete Buch von Opaschowski, getitelt „Wir! Das Ende der Ichlinge“, einen Paradigmenwechsel. Das Wir wird dementsprechend mit aller Macht realisiert, dies zeigt sich beispielsweise in dem ehrenamtlichen Engagement, im sozialen Engagement – der Gemeinsinn wird allerorten eingefordert nach der Devise: „Glücklich ist nur der, der auch an Andere denkt.“
Allen diesen ambivalenten Fragen wollen wir nachspüren, um zu einer gemeinsamen Antwort und möglichen Lösung zu kommen.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Die Einnahmen aus freiwilligen Spenden kommen dem Verein »engagiert in ulm« zugute.
engagiert in ulm unterstützt und entwickelt die Vielfalt des Bürgerschaftlichen Engagements in Ulm weiter.
Das Konzept von engagiert in ulm beinhaltet mehrere Bausteine:
- Zentrale Informations- und Vermittlungsstelle für bürgerschaftlich Engagierte
- Weiterentwicklung der Akademie für Bürgerschaftliches Engagement und Gemeinwesenarbeit
- Weiterentwicklung der Anerkennungskultur für Bürgerschaftliches Engagement
- Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und Informationen über das Bürgerschaftliche Engagement