FESTVORTRAG | 21. FEBRUAR 2008, 19.30 UHR
Zitat: „Die Weltgesellschaft ist das einzige Gesellschaftssystem, das gegenwärtig in der Welt existiert.“
Rudolf Stichweh stammt aus Lemgo/Lippe, Deutschland. Er studierte Soziologie und Philosophie an der FU Berlin und an der Universität Bielefeld, wo er mit einer Arbeit zur Entstehung der Physik als wissenschaftlicher Disziplin zum Dr. rer. soc. promovierte. Seine Habilitation an der Fakultät für Soziologie der Universität der Universität Bielefeld erlangte er 1990 mit Forschungsarbeiten zum Zusammenhang von Staatsbildung und Universitätsentwicklung im frühneuzeitlichen Europa.
Er war von 1985-89 Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln; 1987 an der Maison des Sciences de l‘Homme in Paris; von 1989-94 am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/M. Von 1994-2003 war er Professor für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld; 1999-2001 war er Dekan dieser Fakult?t; im Fr?hjahr 2000 Gastprofessor an der école des hautes études en sciences sociales, Paris; im Winter 2001/2 an der Universität Wien; seit Winter 2003 ist er Professor für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie an der Universität Luzern; vom Oktober 2005 bis Juli 2006 Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin.
Zu Stichwehs Buchveröffentlichungen gehören: Zur Entstehung des modernen Systems wissenschaftlicher Disziplinen, Suhrkamp 1984; Der frühmoderne Staat und die europäische Universität, Suhrkamp 1991; Wissenschaft, Universität, Professionen, Suhrkamp 1994; Die Weltgesellschaft, Suhrkamp 2000; Inklusion und Exklusion, Transcript 2005.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Theorie der Weltgesellschaft, der Soziologie des Fremden, der Soziologie der Wissenschaft und der Universitäten, der Theorien soziokultureller Evolution, der historisch orientierten Makrosoziologie sowie der vergleichenden Analyse von Freundschaft und Verwandtschaft.
Zur Zeit bereitet er die Bücher „Der Fremde: Zur Soziologie der Indifferenz“ und „Theorie der Weltgesellschaft“ vor.