IMPULSREFERAT | 15. MÄRZ 2019, 14.00 – 16.30 UHR
BIOGRAPHIE
Placidus Bernhard Heider studierte akad. Malerei in München und Wien und war Benediktinermönch in Metten (1985-2005). Er studierte auch Philosophie, Theologie, Psychologie und Kunstgeschichte in Salzburg und promovierte in Philosophie und Theologie. 1992-2004 war er Gymnasiallehrer und 2000-2005 Assistent am Päpstlichen Philosophischen Institut bei der Universität Salzburg. Zudem war Placidus Heider auch geschäftsführender Institutsleiter des Politikwissenschaftlichen Instituts am „Internationalen Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaften Salzburg“ (IFZ) (2001-2004). Er wirkt als Dozent an den Universitäten Salzburg, München (LMU), Ulm und Regensburg
THESEN ZUM VORTRAG
Die alte und junge Meeresstille des Herzens, das große Schweigen des Alls (Jesaja), das einsiedlerische Vergnügen (Nietzsche), all das kann man auch romantisieren. In der Praxis ist die mönchische Einsamkeit ein grundlegendes tägliches Arbeitsfeld, eine Werkstatt (Benedikt v. Nursia), die man nicht leichtfertig betreten sollte, auch wenn es hier keine Exklusivität gibt, sondern die Verbindung mit vielen menschlichen Erfahrungen.
Aber die Kenosis, die Entäußerung, die Selbstentleerung von Dingen, Menschen, Bedeutungen, Bewertungen und von sich selbst ist kein einmaliger Schritt, keine Vorstellung oder Idee, sondern ein immer neues Tun, Einüben, Verzicht auf Eindeutigkeiten und Sicherheiten, zu dem auch Scheitern gehört. Aufwachen und offen werden… Das Hinausstehen in das Andere, das ganz Andere, verrückt buchstäblich alle Beziehungen und Dimensionen, gibt manchmal neue zurück, aber ohne Garantie oder Besitz… Das Leben auf der Schwelle der Transzendenz ist riskant, aber vielleicht auch eine der größten menschlichen Möglichkeiten…
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