LESUNG| 12. MÄRZ 2021, 17.00 UHR
Navid Kermani
Schriftsteller, Publizist und Orientalist
BIOGRAPHIE
Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie des 1. FC Köln. Von 2000 bis 2003 war er Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, von 2009 bis 2012 Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Das Jahr 2008 verbrachte er als Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Er hielt die Poetikvorlesungen in Frankfurt, Göttingen und Mainz; Gastprofessor war er an der Universität Frankfurt, an der Kunsthochschule für Medien in Köln sowie am Dartmouth College in den Vereinigten Staaten. Zusammen mit Guy Helminger ist er seit 2006 Gastgeber des Literarischen Salons im Kölner Stadtgarten. Am Thalia-Theater in Hamburg leitet er seit 2012 gemeinsam mit Carl Hegemann das „Herzzentrum“. Für seine Romane, Essays, Reportagen und Monographien erhielt Navid Kermani unter anderem den Kleist-Preis, den Hölderlin-Preis, den Joseph Breitbach-Preis sowie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine Sachbücher erscheinen bei C. H. Beck, seine literarischen Werke im Carl Hanser Verlag.
THESEN ZUM VORTRAG
Wie bedankt man sich angemessen für einen Preis, der einem zunächst aberkannt worden ist? Wie erklärt man Amerika kurz nach der Wahl Donald Trumps seine Liebe? Was sagt ein Deutscher mit iranischen Wurzeln über Auschwitz? Welche Worte bleiben am Grab des eigenen Vaters? Und kann ein Kölner objektiv bleiben, wenn er über den 1. FC Köln spricht? Navid Kermani scheut in seinen großen Reden keine Herausforderung und fordert damit auch seine Zuhörer heraus, sich von bekannten Denkmustern zu lösen. In seinem ureigenen Spannungsfeld von klassischer deutscher Literatur, islamischer Mystik, amerikanischer Gegenkultur und europäischem Geist findet Kermani immer neue Gedankenbögen, die auch den Zuhörer bis zur letzten Zeile fesseln.
Bildquelle: © Dietrich Kuehne