Ulm. Das Stadthaus war gestern Abend gleich über mehrere Etagen hinweg gesteckt voll; wohlweislich waren überall Monitore aufgestellt worden, so dass jeder die Eröffnung der 3. Ulmer Denkanstöße im Saale mitverfolgen konnte. Bis Samstagabend geht es dort nun um die Frage: „Gesellschaft ohne Respekt?“ Zugpferd zum Start war als Festredner der populäre Autor Richard David Precht (mehr dazu morgen im Kulturteil). Zuvor hatten OB Ivo Gönner und Karl-Joachim Ebeling für die Stadt und die Uni – mit der Sparda-Bank die Veranstalter – das Publikum begrüßt. Der Uni-Präsident schlug selbstkritische Töne an, was den respektvollen Umgang miteinander angeht. „Wenig ermutigend ist leider auch die Situation in unserer eigenen Stadt“, sagte er mit Blick auf die gerade zu Ende gegangene Vesperkirche. Sie zeige, wie die Schere von arm und reich auseinandergehe: „Das ist ein Zeichen wachsender Respektlosigkeit.“ Gleichzeitig seien „Tendenzen der Ellbogengesellschaft auch in unserer Universität zu spüren“. Mit solchen Themenkomplexen setzt sich nun ein Symposium auseinander, das heute um 15 Uhr beginnt. Eintritt frei. jr
Erscheinungsdatum: Freitag, 26. Februar 2010
Quelle: Südwest Presse