IMPULSREFERAT | 13. MÄRZ 2020, 17.00 UHR

BIOGRAPHIE
Franz Josef Wetz wurde 1958 geboren. Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und Theologie in Mainz, Frankfurt/M. und Gießen promovierte er1989 zum Thema »Das nackte Daß. Zur Frage der Faktizität«. Hierfür erhielt er den Dissertationspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Habilitation erfolgte 1992 in Philosophie. Von 1981-1993 war er am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Uni Gießen wissenschaftlicher Mitarbeiter des renommierten Philosophen Odo Marquard, dessen Vorlesungen er herausgibt. Von 1992 an war Wetz in der Ausbildung von Lehrern tätig, seit 1994 ist er Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd. Dort ist er Leiter des Akademischen Prüfungsamtes und des Landeslehrerprüfungsamtes. Er zählt zu den Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats der Giordano-Bruno-Stiftung und ist philosophischer Berater der »Körperwelten«-Ausstellung. Seine Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind: Hermeneutik, Ethik, Rechts-, Kultur- und Naturphilosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: »Lebenswelt und Weltall. Hermeneutik der unabweislichen Fragen«, »Die Gleichgültigkeit der Welt«, »Die Kunst der Resignation«, »Die Magie der Musik. Warum uns Töne trösten«, »Illusion Menschenwürde. Aufstieg und Fall eines Grundwerts«, »Baustelle Körper. Bioethik der Selbstachtung«, »Lob der Untreue. Eine Unverschämtheit«, »Endlichkeitsphilosophisches: Über das Altern«, »Rebellion der Selbstachtung. Gegen Demütigung«, »Exzesse. Wer tanzt, tötet nicht«, »Tot ohne Gott. Eine neue Kultur des Abschieds«.
THESEN ZUM VORTRAG
Feste der Leidenschaft
Wir Menschen sind vernunftbegabte, aber auch gefährliche Lebewesen. Selbst in befriedeten Gesellschaften kommt es immer wieder zu grausamer Gewalt. Wie begegnen wir dieser sozialunverträglichen Seite unserer Natur? Mit Aufklärung, Humanismus, Strafandrohungen, Standpauken. Aber genügt das? Vielleicht können auch Festivals der Leidenschaft helfen, unsere dunklen Impulse besser in den Griff zu bekommen – jene Erlebniswelten, die Sport und Musik, Drogen und Sex, das nächtliche Partyleben und zügellose Orgien bieten. Jede Gesellschaft braucht Reservate für lustvolle Exzesse, in denen die Nachtseite des Begehrens sozialverträglich ausgelebt werden kann.
Bildquelle: Archiv Franz Josef Wetz