Ulm. Da haben sich die Macher der Ulmer Denkanstöße aber einen dicken Fisch geangelt: Zur vierten Auflage im März kommt der Philosoph Peter Sloterdijk.
Die 4. Ulmer Denkanstöße beschäftigen sich Mitte März wieder mit einem aktuellen Thema, Titel: „Was zählt unterm Stich: Ich oder Wir?“ Zur Er?ffnung haben das Humboldt-Studienzentrum der Universität und die Stadt Ulm als Veranstalter einen namhaften Redner gewonnen: den Philosophen Peter Sloterdijk. Darüber freut sich Prof. Renate Breuninger besonders, die Sloterdijk schon diverse Male fürs Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften an der Uni haben wollte – bislang vergeblich. Für die Denkanstöße hat es jetzt geklappt: „Das ist dermaßen cool“, gibt sie sich begeistert. „Ich war seit Juli hinter ihm her.“ Iris Mann, als Kulturreferentin der Stadt Mitorganisatorin, teilt die Freude: „Er stand auf der Wunschliste ganz oben.“
Sloterdijk, Rektor und Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und dem Fernsehpublikum als Moderator des „Philosophischen Quartetts“ im ZDF bekannt, hält am 17. März den Eröffnungsvortrag im Stadthaus: „Der starke Grund zusammen zu sein.“ An der öffentlichen Tagung, die über drei Tage das gesellschaftliche Spannungsverhältnis zwischen Egoismus und Ehrenamt, Ellenbogen und Gemeinsinn auslotet, nimmt auch Zukunftsforscher Horst Opaschowski teil. Das Thema der Denkanstöße scheint Sloterdijk dabei auf den Leib geschneidert, Titel seines letzten Buches: „Die nehmende Hand und die gebende Seite.“ Darin denkt er über die Zukunft des Kapitalismus nach und über Bürgerbeiträge fürs Gemeinwesen. Auch die Proteste gegen Stuttgart 21 hatte er zuletzt im Blick: „Über Bürgerausschaltung in Demokratien.“
Schon 2010 sorgte der Gastredner zur Eröffnung für einen überfüllten Stadthaussaal: Der Essayist Richard David Precht sprach über Anerkennung in der Gesellschaft.
JAKOB RESCH
Erscheinungsdatum: Samstag, 28.01.2011
Quelle: Südwest Presse