IMPULSREFERAT | 18. MÄRZ 2016, 14.00 – 16.00 UHR

Opernregisseurin, Köln
Sabine Hartmannshenn drängt in ihren Arbeiten auf Wahrhaftigkeit und auf eine moderne Personenführung, orientiert sich dabei aber gleichzeitig konsequent an der Musik. Ihre erste eigene Inszenierung führte sie mit Mozarts „Le nozze di Figaro“ ans Teatro Colón nach Bogotá, das Nationaltheater Kolumbiens. Große internationale Erfolge feierte sie u.a. mit „Der Kaiser von Atlantis“ und „Die sieben Todsünden“ am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, woraufhin beide Produktionen auch u.a. in Antwerpen, Liège, Lissabon, Tel Aviv und beim Festival in Sarajewo gezeigt wurden.
Von der Kritik als „Höhepunkt des Henze-Jahrs“ bezeichnet, fand ihre jüngste Inszenierung von Henzes „Phaedra“ an der Deutschen Oper am Rhein äußerst großen Zuspruch.
Ihre viel umjubelte Inszenierung von Lulu an der Göteborger Oper ist von der Kritik zur „Produktion des Jahres 2002“ in Schweden gewählt worden. Die englische Fachzeitschrift „Opera Now“ attestierte ihrer Göteborger Inszenierung, die europaweit sehenswerteste Lulu-Produktion der Spielzeit 2001/2002 gewesen zu sein. Die Norske Opera in Oslo übernahm ihren „Werther“, den sie am Nürnberger Theater inszeniert hatte.
Sabine Hartmannshenn lebt in Köln, wo sie zunächst Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie studierte. Daneben erhielt sie Gesangs- und Klavierunterricht. Nach dem Studium arbeitete sie als Inspizientin, Regieassistentin und Abendspielleiterin an der Kölner Oper. Sie assistierte Willy Decker in vielen Produktionen, die sie anschließend an vielen bedeutenden Häusern weltweit neu einstudierte. Weiterhin arbeitete sie mit Regisseuren wie zum Beispiel John Dew, Michael Hampe, Harry Kupfer oder Kurt Horres.
Neben ihrer Regiearbeit hatte sie mehrere Semester einen Lehrauftrag für szenische Gestaltung an der Musikhochschule Köln inne. Derzeit ist sie Lehrbeauftragte für Szenografie am Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund und für Szenischen Unterricht an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf.