FESTVORTRAG | 15. MÄRZ 2017, 19.30 UHR
Martin Roth war von 2011-2016 Direktor des Viktoria and Albert Museum (V&A) in London. Unter seiner Führung erreichte das Museum die Rekordzahl von 3,8 Millionen Besuchern. 2015 konnten die „Europe Galleries 1600-1816“ und 2016 „die Rosalinde and Arthur Gilbert Galleries“ wiedereröffnet werden. Das Viktoria and Albert Museum wurde 2016 als Museum des Jahres ausgezeichnet und die Ausstellung „Alexander McQueen, Savage Beauty“ gewann den „Museums and Heritage“-Preis als beste zeitgenössische Ausstellung 2015.
Ein Vorzeigeprojekt des unter Roth umgebauten Museums ist die von der bekannten Stararchitektin Amanda Levete entworfene Erweiterung der Exhibition Road. Daneben hat Martin Roth die Expansion des V&A in Stratford, Ost-London und des von Kengo Kuma entworfenen V&A Dundee in Schottland entscheidend vorangebracht. Das internationale Programm und Profil des V&A hat sich unter der Führung Roths kontinuierlich weiterentwickelt. Ferner initiierte er eine Zusammenarbeit mit dem Smithsonian Institut und der „China Merchants Shekou Holding“ (CMSK). Im Zuge dieser Zusammenarbeit wurde die Design Society gegründet, woraus das neue Designmuseum von Maki & Associates hervorging. Ebenso entstand unter seiner Ägide eine neue Partnerschaft mit der Moskauer Tretyakov Staatsgalerie und Vogue Russland.
Vor seiner Tätigkeit für das Viktoria and Albert Museum war Martin Roth Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, welche 12 Museen und Galerien umfasst.
Von 1996-2001 war Martin Roth Mitglied des Senior-Managements der Expo 2000 in Hannover und Direktor der thematischen Ausstellungen, von 1995-2003 Präsident der Deutschen Museumsgesellschaft und bis zu seiner Umsiedlung nach London 2011 Mitglied im Advisory Board des Außenministeriums in Berlin, 1991-2000 Direktor des Deutschen Hygiene Museums in Dresden, des ersten deutschen Wissenschaftsmuseums. Zuvor war er Kurator am Deutschen Historischen Museum (1989-2001).
Martin Roth ist Mitglied des Board of Trustees des British Council und des Goethe-Instituts und ab 2017 Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Zudem ist er Mitglied des IOC und im Planungsgremium der Expo 2020 in Dubai, daneben auch Mitglied im Advisory Board der Kunstsammlung Würth und im Stiftungsrat der „Stiftung Kunst und Musik für Dresden“.
1987 wurde Roth in Tübingen mit einer Dissertation über die Geschichte des kulturhistorischen Museums promoviert, anschließend folgte ein Forschungsaufenthalt am Maison des Sciences de l´Homme in Paris. 1992 war er Gastwissenschaftler am Getty Research Institute, Los Angeles. Er hielt Vorlesungen an der Universität Dresden und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Außerdem ist er Gastprofessor an der Arts University Bournemouth und am Peter Wall Institute der University of British Columbia, Vancouver.