ERÖFFNUNGSVORTRAG 21. MÄRZ 2024, 19.30 UHR
BIOGRAPHIE
Dr. Anna Jobin ist leitende Forscherin und Dozentin am Human-IST-Institut der Universität Freiburg (Schweiz) und Forscherin am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft. Sie verfügt über einen multidisziplinären Hintergrund in Soziologie, Volkswirtschaft und Wirtschaftsinformatik. Zu ihren ehemaligen Forschungsstationen zählen u.a. die Eidgenössischen Technischen Hochschulen EPFL und ETH Zürich, die Tufts University sowie die Cornell University. Ihre Forschungsprojekte sind an der Schnittstelle von Wissenschaft, digitaler Technologie und Gesellschaft angesiedelt, mit besonderem Fokus auf die Interaktion mit algorithmischen Systemen, (digitale) Ethik in Forschung und Citizen Science sowie KI-Governance. 2021 wurde sie als eine von weltweit “100 Brilliant Women in AI Ethics™” gewählt. Sie ist Gründungsmitglied der Schweizerischen Jungen Akademie, beratendes Mitglied am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen, sowie assoziiertes Mitglied des Sciences and Technologies Lab der Universität Lausanne. Zudem engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsmitglied der Swiss STS Association und präsidiert die Eidgenössische Medienkommission, eine ausserparlamentarische Kommissiondie den Schweizer Bundesrat zu zukunftsgerichteter Medienpolitik berät.
THESEN ZUM VORTRAG
Künstliche Intelligenz und die Illusion der Neutralität
In diesem Denkanstoß wird die scheinbare Diskrepanz untersucht, dass Künstliche Intelligenz (KI) gleichzeitig als Innovationskraft gefeiert und als gesellschaftliche Gefahr betrachtet wird, während sie zugleich als neutrale Technologie wahrgenommen wird. Diese vermeintliche Widersprüchlichkeit lässt sich durch die gesellschaftlichen Dimensionen von KI erklären, die im Fokus dieses Vortrags stehen. Die Interaktion zwischen Technologie und Gesellschaft ist hierbei von herausragender Bedeutung und eröffnet eine faszinierende Perspektive auf die Auswirkungen und die ethische Verantwortung bei der Gestaltung und Nutzung von KI. Trotz der vermeintlichen Objektivität von KI sind menschliche Werte eng mit dieser Technologie verwoben sind. Nur wenn die Illusion der Neutralität aufgegeben wird, kann die unerlässliche Diskussion darüber, welche KI — und welche Gesellschaft — wünschenswert ist überhaupt stattfinden.
VORTRAGSTITEL
»Künstliche Intelligenz und die Illusion der Neutralität«
Bildquelle: © Privat